Tiger Lillies Freakshow – mit noch mehr Artistik!

4. Januar – 6. Februar 2012 im Wintergarten

Wo ist der Freak in uns? Wie groß oder wie klein muss ein Mensch sein, um diese Welt zu verstehen, um an ihr teilzuhaben? Reichen sechs Arme aus, um einen Menschen zu trösten? Und wie viele Herzen muss eine Frau haben, um all ihr Schicksal zu ertragen? Ist unsere Hand groß genug für all das, was wir wollen? Wie viele rote Nasen muss man sich aufsetzen, um lustig zu sein oder muss die Nase vielleicht so groß sein wie ein Zirkuszelt?

Uns versetzt ein Freak in Erstaunen, weil er nicht der Norm entspricht. Weil er ein Riese ist oder weil er drei Beine hat. Aber manchmal sind wir auch fasziniert von Dingen, die wir nicht sofort erkennen können, weil sie verborgen sind. Unter der Haut sind oder im Kopf.

Wir haben viele versammelt, den „Träumer“ den „Geldgierigen“, die Frau mit den längsten Haaren der Welt, die siamesischen Zwillinge und viele mehr.  „The Tiger Lillies Freakshow“  ist ein scharfes Messer, das mal ein Päckchen voller Süßigkeiten und schönen Dingen aufmacht und manchmal den rosa Ballon vor unseren Augen platzen lässt. In beiden Fällen begleitet von der Musik der Tiger Lillies.
Und das Messer hat einen Namen: „Martyn Jacques“

Die Artisten:

Mikhail Stapanov
Hat eine mechanische Puppe eine Seele und wenn ja, wo sitzt sie?  In der Brust, in den Armen oder in der Batterie ? Mikhail ist keine Puppe, er ist ein Roboter, ein traurig verliebter Roboter, und die angehimmelte Schönheit in den Lüften ist unerreichbar.
Mikhail hat einmal gesagt, es gibt Menschen, die sind wie Roboter, sie tun was man ihnen sagt, und es gibt Roboter, die sind wie Menschen, sie verlieben sich, das ist traurig, aber wahr. Aber was von beidem ist trauriger?

Alexander Veligosha ist der wohl gefährlichste Clown der Welt, die einzigen, die ihn zähmen können, sind die Kleinwüchsigen Irene und Roland, vor ihnen hat er Respekt. Früher war Alex ein  lustiger Clown, ein großer lustiger Clown. Als er in den 70er Jahren für einige Jahre nach Amerika auswanderte und dort im größten Circus des Landes lustig sein sollte, veränderte er sich nach und nach….je größer der Circus war, desto aggressiver wurde er den Zuschauern und vor allen Dingen den Kindern gegenüber. Denn sie lachten nicht mehr, je größer der Circus war, desto weniger reagierten sie auf seine Nummern. Einmal hat er seine Show abgebrochen, schnappte sich 5 gelangweilte Kinder, hob sie gleichzeitig hoch und schüttelte sie wie von Sinnen. Plötzlich lachten die Kinder und der ganze Circus…da begriff er, dass sich die Zeiten geändert haben….

Adelaide Arnaud war viele Jahre die heimliche Bewohnerin des Eiffelturms. Wo sonst könnte ein Engel wohnen, wenn nicht hier oben. Unter sich die Stadt der Liebe, die nachts mehr funkelt als der Sternenhimmel. Sich von der Spitze des Turmes hinabstürzen, um im Gleitflug die anderen Engel auf dem Dach der Oper zu besuchen oder auf dem kleinen Triumphbogen am Place du Carrousel zu landen. Adelaide hat sie stets alle besucht. Besonders angetan war sie von dem Engel auf der Julisäule am Place de la Bastille.
Ganze Tage hat sie in seiner Nähe verbracht, manchmal schlief sie auf den Treppen der Bastille, genau da, wo es eines Nachts geschah. Sie wachte auf, und ihre Flügel waren gestohlen. Seitdem geht sie durch die Stadt und schaut ihnen von unten voller Zuversicht zu, denn sie hat nicht aufgehört davon zu träumen, eines Tages wieder fliegen zu können.

Fernando und Serafina sind die weltweit einzigen Siamesischen Zwillinge verschiedenen Geschlechts. Es ist schon eine Meisterleistung, wie diese beiden ihren Alltag meistern. Sie sind so virtuos mit allerlei alltäglichen Beschäftigungen, dass man glaubt, einer einstudierten Show beizuwohnen.  Alles geht bei ihnen doppelt so schnell. Wenn sich Serafina beim Zwiebeln schälen in den Finger geschnitten hat, dann ist Fernando schnell zur Stelle und wenn es Fernando mal schlecht geht, so ist Serafina nicht weit, sie kleben ja aneinander, und obwohl sie seit ihrer Geburt nie getrennt waren, haben sie sich kaum gestritten. Wenn sie morgens aufwachen, erzählen sie sich ihre Träume, aber nur um festzustellen, dass sie darin auch zusammen waren. Letztens träumte Serafina, sie seien getrennt gewesen, da ist Fernando erschrocken, weil er zum ersten Mal etwas anderes geträumt hatte.

Andreane Leclerc betört als Schlangenfrau Besucher und die Tiger Lillies gleichermaßen.

Q: Wintergarten Varieté
Potsdamer Str. 96
10785 Berlin